Buchstabe I – M
Im Gefilde
Benannt nach der ältesten Bezeichnung für die östliche Umgebung Münchens.
Isegrimstr
Isegrim ist der Name des Wolfs in der deutschen Tierfabel. Dieser Nahme geht zurück auf den altdeutschen Heldennamen (Isangrim, eigentlich Eisenhelm).
Der ursprüngliche Name der Strasse war „Prinz-Arnulf-Str.“ und wurde mit der Eingemeindung 1930 umbenannt.
Isengaustr
Nach dem Isengau (Südgau), einer Gau-Bezeichnung aus der ersten bayrischen Landeseinteilung während der Agilofingerzeit. Benannt nach dem oberbayrischen Fluss Isen.
Johanna-Hofer-Weg
Johanna Hofer (1896-1988) war eine Schauspielerin. Seit 1924 mit Fritz Kortner verheiratet. Sie begleitete Kortner 1933 ins Exil und war ab 1949 lange Jahre bei den Münchner Kammerspeilen engagiert.
Klara-Ziegler-Bogen
Klara Ziegler (1844-1909) war eine Schauspielerin. Sie war von 1868 bis 1874 am Münchner Hoftheater engagiert (mit einem Vertrag auf Lebenszeit). Sie galt als Deutschlands letzte Heldendarstellerin.
Kniggestr
Adolph Franz Friedrich Freiherr von Knigge (1752-1796), Schriftsteller. Von 1780 bis 1784 führendes Mitglied des auklärerischen Illuminatenordens. Er schrieb neben witzig-ironischen Romanen und Satiren, Dramen und politischen-pädagogischen Werken das 1788 entstandene erste Deutsche Benimm-Buch „Über den Umgang mit Menschen“ kurz „knigge“ genannt.
Koboldstr
Kobold ist ein Name für im Volksglauben wurzelnde Hausgeister in Sagen und Märchen (auch Wichtel, Heinzelmännchen oder bei Seeleuten Klaubautermann genannt).
Der ursprüngliche Name der Strasse war „Zeppelinstr.“ und wurde mit der Eingemeindung 1930 umbenannt.
Kosegartenplatz
Ludwig Gotthard Kosegarten (1758-1818) Schriftsteller und Theologe. Ab 1817 Professor für Theologie in Greifswald. Er schrieb empfindsame Romane, Gedichte, idyllische Epen sowie Legenden.
Lavaterstr
Johann Kaspar Lavater (1741-1801), schweizer.evang. Theologe, Philosoph und Schriftsteller. War ab 1775 Pfarrer in Zürich. Bekannt wurde er durch seine Schriften zur Physiognomik, wobei er aus Körperformen auf den Charakter des Menschen schloss. Des Weiteren schrieb er religiöse Gedichte, Epen und Erzählungen für die Jugend.
Leoprechtingstr
Karl Freiherr von Leoprechting (1818-1864), Germanist und Historiker, lebte in München und auf dem Schloss Pöring bei Landsberg. Als Volkstums-, Sagen- und Brauchtumsforscher entwickelte er eine grosse Sammeltätigkeit (Bücher und Handschriften). ER veröffentlichte u.a. „Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde“ (1855).
Leutholdstr
Heinrich Leuthold (1825-1879), schweizer Schriftsteller. Kam 1857 nach München un dschloss sich dem Dichterkreis „Das Krokodil“ an. Bekannt wurde er weniger durch Verse als durch seine Übersetzungen und Nachdichtungen, wie „Fünf Bücher französische Lyrik“ um 1862.
Liscowstr
Benannt nach dem Schriftsteller Christian Ludwig Liscow (1701-1760). Schrieb als scharfzüngiger Spötter geistreiche Satiren über die Torheiten seiner Zeit.
Märchenweg
Nach der literarischen Form der fantastischen Erzählung, die weder an Ort noch an Zeit gebunden ist, dem Märchen (seit den frühen Hochkulturen bekannt).
Maria-Niklisch-Str
Maria Niklisch (1904-1995) war eine Schauspielerin. Sie gehörte dem Ensemble der Münchner Kammerspiele 60 Jahre an (1935 bis zu ihrem Tod). Sie wurde auch „Münchens letzte Theatergöttin“ genannt.
Maria-Wimmer-Str
Maria Wimmer (1911-1996) war eine Schauspielerin. Sie gastierte in Berlin, München und den Salzburger Fetspielen in diversen Rollen. Daneben übernahm Sie auch Film- und Fernsehrollen.
Matthissonstr
Friedirch von Matthisson (1761-1831); Schriftsteller und einer der belibtesten Lyriker seiner Zeit – Viele seiner Gedichte wurden vertont.
Melanchthonstr
Benannt nach Philipp Melanchthon, eigentlich Philipp Schwarzert (1497-1560), Reformator. war ab 1519 engster Mitarbeiter und Freund Martin Luthers. Sein anliegen war es die Reformen auf fridlichen Weg durchzusetzen und die Einheit des Christentums zu erhalten. Auf Ihn gingen zahlreiche Bekenntnisschriften der Reformation zurück.
Midgardstr
Midgard (Mittelwelt) ist in den altgermanischen Sprachen die neben „Asgard“ (Götterwelt) und „Utgard“ (Reich der Riesen) bestehende Welt der Menschen bzw. der die Welt umgebende Wall.
Buchstabe N – S
Nixenweg
Nixen, in Sagen und Märchen häufig vorkommende Meerjungfrau.
Peter-Lühr-Str
Peter Lühr (1906-1988), Schauspieler. Nach 1947 wurde er Mitglied des Münchner Kammerspiel Ensembles, dem er bis zu seinem Tode angehörte.
Puppenweg
Nach dem Marionetten-, Puppen- oder Kasperlspiel, in Anlehnung an die Namen der umliegenden Strassen, die nach Märchengestalten benannt sind.
Putzbrunner Str
Dieses dürfte die älteste Strasse von Waldperlach sein, die seit eh und je Verbindung zwischen Putzbrunn und Altperlach darstellt (mindestens seit 1.000 n.Chr. vorhanden)
Robinsonstr
Nach „Robinson Crusoe“ der Titelfigur in Daniel Defoes gleichnamigen Roman (1719/20).
Der ursprüngliche Name der Strasse war „Prinz-Franz-Str.“ und wurde mit der Eingemeindung 1930 umbenannt.
Rollenhagenstr
Georg Rollenhagen (1542-1609), Schriftsteller; ab 1567 Rektor der Domschule in Magdeburg. Er verfasste allegorisch-satirische Lehrgedichte. Das bekannteste ist die 1595 erschienene Gedichtsammlung „Froschmeuseler“. In diesem bürgerlich-lehrhaften Werk veranschaulicht er das Zeitalter der Reformation in Form einer epischen Tierdichtung mit 10.000 Versen, worin Luther als der Frosch erscheint und der Papst als Schildkröte auftritt. Der „Froschmeuseler“ wendet sich satirisch gegen den Krieg und unterstützt eine bürgerliche Ethik. Er schrieb auch bürgerlich-moralische Schuldramen mit biblischen Stoffen nach antiken Mustern.
Rotkäppchenplatz
Benannt nach dem Märchen „Rotkäppchen“ aus der Sammlung der Brüder Grimm.
Rotkäppchenstr
Benannt nach dem Märchen „Rotkäppchen“ aus der Sammlung der Brüder Grimm. Der ursprüngliche Name der Strasse war „Äussere-Prinz-Rupprecht-Str.“ und wurde mit der Eingemeindung 1930 umbenannt.
Rübezahlstr
Rübezahl, in der Volkssage Berggeist und Herr des Riesengebirges, der die Wanderer neckt und in die Irre führt, die Armen beschenkt, die Bergschätze hütet. Die ersten Rübezahl-Sagen wurden von J. Praetorius in dessen „Daemonologica Rubinzalli Silesii“ 1662 gesammelt.
Der ursprüngliche Name der Strasse war „Finkenstr.“ und wurde mit der Eingemeindung 1930 umbenannt.
Rudolf-Gütlein-Weg
Rudolf Gütlein (1926-1983) Landesabgeordneter der CSU. Vizepräsident des Bezirkstages Oberbayern und Bezirksausschussvorsitzender. Sein besonderes Intresse galt den sozialen Problemen und der Hilfe für sozial Schwache. Er gründete die „Bayrische Gesellschaft für psychische Gesundheit“
Rumpelstilzchenstr
Benannt nach dem Märchen „Rumpelstilzchen“ aus der Sammlung der Brüder Grimm.
Der ursprüngliche Name der Strasse war“Hirschenstr.“ und wurde mit der Eingemeindung 1930 umbenannt.
Salzmannstr
Christian Gotthilf Salzmann (1744-1811), Pädagoge, Philantrop. Dieser gründete 1784 die philantropische Erziehungsanstalt Schnepfenthal. Sein Ziel war allseitige Ausbildung mit Betonung der praktischen Lebensertüchtigung. Verfasser diverser volkspädagischer Schriften.
Schneewittchenstr
Benannt nach dem Märchen „Schneewittchen“ aus der Sammlung der Brüder Grimm.
Der ursprüngliche Name der Strasse war „Innere-Prinz-Rupprecht-Str.“ und wurde mit der Eingemeindung 1930 umbenannt.
Schönwerthstr
Franz Xaver von Schönwerth (1810-1886), Ministerialrat und Volkskundler war 1845 Privatsekretär des Kronprinzen Maximilian und Vermögensverwalter des Kronprinzenpaars. 1848 Hofsekretär und Kabinettschef von König Max II., den er zu historischen Forschungen anregte. 1852 Ministerialrat und Beginn seiner wissenschaftkichen Laufbahn als Volkskundler (begründer der oberpfälzischen Volkskunde) und Germanist. Er war von 1868 bis 1875 Vorsitzender des Historischen Vereins von Oberbayern.
Schöppnerweg
Alexander Schöppner (1820-1860), wirkte ab 1850 als Religionslehrer in München. Er veröffentlichte unter dem Ps. Johannes Einsiedel humoristische und epische Arbeiten über Folklore. Sein Hauptwerk ist die dreibändige Sammlung „Sagen aus Bayern“ (um 1855).
Spalatinstr.
Georg Spalatin(us) der eigentlich G. Burckhardt (1484-1545) hiess, ist der Namenspatron dieser Strasse. Er war lutherischer Theologe. Er war Hofkaplan und Rat des sächsischen Kurfürsten Friedrichs des Weisen war er Mittelsmann zwischen diesem und Martin Luther. Er hatte auch großen Anteil an der Ausgestaltung der reformierten Landeskirche in Sachsen.
Spaldingstr
Johann Joachim Spalding (1714-1804), evang. Theologe. Er lehnte als Protestant jegliches hierachisches-sakramentale Verständnis der Kirche ab und wandte sich unter anderem in seinem verfassten Werk „Gedanken über die Bestimmung der Menschen“ 1748 gegen den Materialismus.
Sternfeldstr
Joseph Ernst von Koch-Sternfeld (1778-1866), Topograf und Kulturhistoriker. Bekannt als bayr. Sagen- und Brauchtumsforscher, war Prof. an der Universität in München.
Sterntalerstr
Benannt nach dem Märchen „Die Sterntaler“ aus der Sammlung der Brüder Grimm.
Stollstr
Nach einem der ersten Siedler Namens „Stoll“, der sich in dieser Gegend ein Eigenheim baute.
Struwelpeterstr
Nach der Figur, welches 1847 von dem Frankfurter Kinderarzt Heinrich Hoffmann veröffentlichten Kinderbuchs. (Bekanntes Kindermärchen)
Sundergaustr
Nach dem Sundergau (Sdgau), einer Gau-Bezeichnung aus der ersten bayrischen Landeseinteilung während der Agilofingerzeit für das Gebiet etwa zwischen München, Tölz und dem Chiemgau.
Buchstabe T – W
Taulerstr
Johannes Tauler (1300-1361), Mystiker und Mitglied des Straßburger Dominikanerkonvents, wirkte als Volksprediger in Straßburg, Köln und Basel.
Ulfilasstr
Ulfilas (Wulfila) geb. 311 bis 383, Missionar und Bischof der Westgoten, Begründer des arianisch-germanischen Christentums. Er erschuf aus griechischen Buchstaben und Runenzeichen die gotische (später deutsche) Schrift.
Ulrich-von-Hutten-Str.
Ulrich von Hutten (1488-1523) war Humanist und politischer Publizist. Setzte sich für die Reform der Kirche und für eine Reichsreform mit einem Kaisertum ein, scheiterte jedoch. Während des 19. Jahrhunderts war er Leitbild der studentischen Jugend.
Vulpiusstr
Christiane Vulpius (1765-1816), wurde 1806 die Frau Goethes. Ihr Bruder war der Schriftsteller Christian August Vulpius (1762-1827) und wurde durch seinen oft kopierten Räuberroman „Rinaldo Rinaldini“ von 1798 bekannt.
Wackenroderstr
Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773-1798) Schriftsteller der Frühromantik. Sein Ziel war eine Verschmelzung von Kunst und Religion.
Waldheimplatz
Waldheim war der Name einer Gaststätte, die um 1900 der Vereinigung ehemaliger Angehöriger des Kgl. Infantrie-Leibregimentes“ als Versammlungsort diente. (heute Gaststätte „Leiberheim“). Die Gaststätte wurde offiziell am 01.06.1911 eingeweiht. Dieses Datum dient heute quasi als die offizielle Gründung von „Waldperlach“. Der Waldheimplatz hieß bis 1945 Dietrich-Eckart-Platz (Mentor und Vorbild Adolf Hitlers) und wurde nach den Kriegswirren umbenannt.
Waldperlacher Str
Nach Waldperlach, einem Teil des Münchner Stadtbezirks Ramersdorf/Perlach.
Der ursprüngliche Name der Strasse war „Waldperlachstr.“ und wurde mit der Eingemeindung 1930 umbenannt.
*1930 wird die Siedlung/Waldkolonie „Wald-Perlach“ zu München als eigener Stadtteil eingemeindet.
Mit der Eingemeindung wurden bereits in München existierende Straßen unbenannt (um keine Doppel-Nennungen zu haben).
Mit diesem Zeitpunkt wurden die Straßen offiziell erfasst.
Aus diesem Grund haben alle Straßen die mit 1930 erfasst wurden den Vermerk „vor 1930“ als Baujahr bekommen.
Ob die Straße schon vorher existiert hatte und wie lange ist daher nicht bekannt.